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EWZ, Zürich
Farbiger Beton – zwei Stockwerke unter der Erde
In Zürich-Oerlikon steht das neue ewz-Unterwerk – eine Weltneuheit in punkto Energieversorgung. Eine neuartige gasisolierte Schaltanlage, die nun im Zeitraum von September 2015 bis 2018 sukzessive im Versorgungsgebiet angeschlossen wird, machte einen platzsparenden Anlagenbau möglich. Dadurch konnte wiederum eine innovative Planung des Bauvorhabens realisiert werden.
Meilensteine im Bau eines Netzstützpunktes
Da die neuen Schaltanlagen platzsparender sind als bisherige Anlagen, konnte man für die Realisierung des Baus ganz neue Überlegungen anstellen. So wurde das neue Unterwerk mit Hoch- und Mittelspannungsschaltanlagen (170 kV bzw. 24 kV) unterirdisch gebaut. Die Transformatoren und Schaltanlagen liegen zwei Stockwerke unter der Erdoberfläche. Oberirdisch sind nur noch die Räumlichkeiten für die Mitarbeiter des Netzstützpunktes. Der Vorteil des Gesamtkonzeptes liegt darin, dass durch den platzsparenden Neubau und nach dem Rückbau der alten Anlage das Areal in bester Lage in Zürich-Nord an die Stadt zurückgegeben werden kann.
Der Bau sollte nebst der Funktionalität auch eine architektonische Lösung bieten. Energie und Nutzen sollten für die Kunden sichtbar gemacht werden. Deshalb wurden zwei konzeptionelle Öffnungen im Baukörper vorgesehen: Ein Guckkasten, durch den die künstlerische Installation „Der Gefangene Floh“ vom Künstler Yves Netzhammer zu betrachten ist. An anderer Stelle wird durch eine großformatige Fensterfront in Gebäudehöhe des Baukörpers die Tragkonstruktion aus Beton sichtbar. Der Betrachter erhält Einblicke, und es wird offensichtlich, dass hier kein Betonklotz auf die grüne Wiese gestellt, sondern ein unterirdischer Betonbau realisiert wurde. Die eigentliche Betonfassade ist im Eingangsbereich erstmals sichtbar, aber der Großteil ist nun viele Meter unter der Erde.
Betonwerk in authentischem Look
Der Sichtbeton präsentiert sich in einer markanten, typischen Schaltafelstruktur. Ein Farbkonzept macht den Bau zum Erlebnisraum. Die Bauelemente sind in einem intensiven Orangeton gehalten. Dazu im Kontrast haben die Spezialisten der PSS Interservice AG die Sichtbetonflächen in einem dezenten, grünen Farbton angelegt. Über 2.300 Quadratmeter Sichtbeton sind mit der Betonlasur faceal Colour im Farbton faceal Colour Springgras koloriert worden. Damit haben diese nicht nur eine Pigmentierung erhalten, die die charakteristische Optik und Haptik des Sichtbetons erhält, sondern auch eine Oberflächenbehandlung, die über einen oleo- und hydrophoben Oberflächenschutz verfügt. Durch die Farbgebung gewinnt der Beton in seiner originären Ausdruckskraft und trägt zur anmutenden Raumatmosphäre bei. Im oberirdischen Gebäudeteil ist der Sichtbeton mit der transparenten Hochleistungsimprägnierung faceal Oleo HD behandelt. Dadurch ist der Sichtbeton öl- und fettabweisend geschützt und in seinem Aussehen unverändert. Erwähnenswert ist noch, dass über 3.000 Quadratmeter des Sichtbetons während des Rohbaus mit dem PSS 20 Bauphasenschutz vor Verschmutzungen geschützt wurde. Dieser ist reversibel und wird vor der Endbehandlung wieder entfernt.
- Farbiger Beton Farbiger Beton
- Wohn- und Gewerbebebauungen Wohn- und Gewerbebebauungen
- Schweiz Schweiz
- faceal Colour Springgras
- Fotograf/in PSS Interservice / insevia GmbH
- Fertigstellung 2017